Flüsterspiegel

für die Klosterwiese Gravenhorst. Projektstipendium KunstKommunikation Künstlerhaus DA Kloster Gravenhorst 2015

Ein parabolisch gekrümmten Flüsterspiegel hat die Eigenschaft, Schall aus der Frontalrichtung in einem Brennpunkt zu bündeln. Somit wirkt er wie ein riesig großes Ohr, das einen großen Teil der Schallenergie aus der Frontalrichtung aufnehmen kann.
Umgekehrt wird Schall, der am Brennpunkt erzeugt wird, von dem Flüsterspiegeln so reflektiert, dass er (fast) nur in Frontalrichtung abgestrahlt. Stehen nun zwei solche Spiegel gegenüber, wird bei einem Gespräch von Brennpunkt zu Brennpunkt kaum Schallenergie zu den Seiten „verschenkt“ und selbst in großen Entfernungen ist jedes Wort laut und deutlich zu verstehen.
Der Standort Kloster Gravenhorst ist prädestiniert Flüsterspiegel zu erhalten. Einerseits wegen der Lärmbelastung durch die angrenzende Autobahn, andererseits wegen des Besucherprofil. Eine Mischung aus (Klang-) Kunst erfahrene Rezipienten und Familien, Urlauber, bzw. Besucher der historischen Klosteranlage und Gastronomie.
Die Parabolsitze könnten sowohl temporär in der Ausstellungshalle des Künstlerhauses präsentiert werden, als auch auf der Skulpturenwiese vor dem Gebäude als ständige Einrichtung. Dabei wäre die Ausrichtung quer zur Autobahn zu beachten, sodass die Fahrgeräusche nicht in den Spiegel treffen.

Parabolsitz für die Klosterwiese Gravenhorst, Hörstel