Festival Hörraum:Atmosphären

Neophonie

Das Ausgangsmaterial von Neophonie besteht aus Aufnahmen kontrollierte Fehlschaltungen von Leuchtstoffröhren aus meiner audiovisuellen Installation „Neophone Rauminszenierung“, die ich seit 2003 in verschiedenen Anordnungen gezeigt habe. Bis zu 200% verlangsamt werden die Schwingungen elektrischen Impulse der Zündvorgänge hörbar. Die akustischen Aufnahmen im Raum machen den Nachhall sowie leichte Rückkopplungen im Raum hörbar und bilden durch die Verlangsamung das sphärische Schweben. Komponiert habe ich den Verlauf der zufällig auftretenden Störgeräusche durch das Einfügen von Geräuschen der Insekten wie Zikaden und Heuschrecken, die, meist durch mechanisches Reiben, ähnliche Impulsfrequenzen aufweisen. Der künstliche Raum füllt sich so mit organisch-perkussiven Ereignissen aus Klangräumen der Natur.

In einem gemeinsam vom ZKM | Institut für Musik und Akustik und der Akademie der Künste durchgeführten internationalen Kompositionswettbewerb wurden Künstlerinnen und Künstler aufgerufen, Atmosphäre darstellende akusmatische Kompositionen oder Miniaturen einzusenden. Dabei konnte es sich um Field-Recordings, synthetische, konkrete, aber auch städtische Klänge handeln. Die Vorgaben ließen den Künstlerinnen und Künstlern einen großen Freiraum, um ihre Vorstellungen zu diesem Thema zu artikulieren.

ZKM Wettbewerbsstücke
Aus insgesamt 61 internationalen Einsendungen wurden zehn Werke mit einem Preis prämiert (Stücke Nr. 1-10) und elf weitere (Stücke Nr. 11-21) zur Präsentation im Hörraum ausgewählt, die in einem zweistündigen Loop dauerhaft während der Ausstellung in Berlin laufen. Alle ausgewählten Stücke werden zu einem späteren Zeitpunkt auch in einer Veranstaltung am ZKM | Karlsruhe dem Publikum zu Gehör gebracht werden.
Im Rahmen von Kultur:Stadt
Ausstellung 15. März – 26. Mai 2013
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Studio Foyer der Akademie der Künste Berlin
8. – 19. Mai 2013

externer Link
Neophonie Rauminszenierung Stadtgalerie Bremen 2001