Bildinterpretation und Textvergleich zum Schildstein

Untersuchung offener Fragen | Tilman Küntzel 2021-23

Bildinterpretation und Textvergleich aus:
L. A. Gebhardi
 Collectanes 1762 – 1798,
Fritz Bicher Skripte 1928 + 1957,
Imme Ferger Dissertation 1969,
Christian Lamschus (Hrsg.) 1989,
Frank Sirocko Skript 2012
und AUFRISS Hefte des ALA e.V.

Ernst Bohnhorst, Großonkel Frank Sirockos, war Prokurist bei Pieper & Blunk und Freund Fritz Bichers. Er besaß Original-Ausgaben der Skripte Bichers von 1928 und 1957 und vererbte diese schließlich Frank Sirocko mit den Worten „du studierst jetzt Geologie, mach was draus“. Als Professor der Geologie bereitete er diese Skripte in studentischer Projektarbeit auf und stellte alles 2011 online – als Referenz zu seinem Buchprojekt “Lüneburg und das Salz“. Er wollte damit auch, in einem Streit unter Geologen, die Bicher-Argumentation transparent machen. Der Streit schwelt bis heute um die Frage; ob die artesisch austretende Sole durch einsickerndes Regen- bzw. Grundwasser, das relativ flach durch das Zechstein-Steinsalz in Richtung Ilmenautal sickert, entsteht oder ob die Sole aus tieferen Erdschichten aufsteigt. Der Erzählstrang dieser Untersuchung orientiert sich an meinem persönlichen Bezug zu den Orten.

PDF-Skript 2021-23, 199 Seiten, 25 MB
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  • Inhalt:
    Murscheun – Butterwiesen
    Pieper & Blunk, die Schlucht, der Lerchenweg, Entstehung KGV Am Schildstein und Siedlung Butterwiesen, Grundeigentum- und Biotopenkartierung.
    Die Sonnin’sche Anlage am Schildstein
    Die Zeichnungen Hauptmann Dinglingers 1785, die Sonnin’sche Wind- und Gipsmühle, das Pumpengestänge, die Brücke, die neue Windmühle 1840, die Position der Windmühle, Tiefenbohrung, Namensherkunft.
    Die Gips-/ Kalköfen
    Der Sonnin’sche – Clasen’sche Brennofen.
    Der Eiskeller – Baudenkmal Kalkofen
    Der Gewölberaum, die Mulden über dem Eiskeller, die G.F. Clasen’schen Ofenhäuser am Schildstein, das Randgestein des Schildstein, Rumford’sche Ofen.
    Die Geologie Lüneburgs
    Das Zechsteinmeer, horizontale Ablagerungsschichten, Aufstieg der Sedimente, Entstehung der Gipsmassen, die Drift-Theorie des Schildstein, die Grundwasserströme, die Wasserleitung Kranker Heinrich.
    Die Solequellen
    Die Saline – alte Sülze, die Siedehütten, Arbeitsbeschreibung, die Stollenanlage der alten Sülze, das Laves’sche Brunnenhaus, die Neue Saline, das Sonnin’sche Gestänge, die Neue Sülze, die Stollenanlage der neuen Sülze, die Zucken-Pumpen, Maßeinheit Rump, Süß und Öseammer.
    Der Gral-, Wipp-, Springintgut – Turm
    Der weiße Turm
    Die Burg- und Festungsanlage
    Der Röseplatz
    Die Erdfälle
    Die Kaverne
    Aufschüttung
    Stadtentwicklung
    Die napoleonischen Kanonenkugeln
    Die Lunasäule
  • Zitate aus Gutachten zu:
    Schildstein, Erdfälle, Kalkberg, Solequellen, Bohrungen
    Chronik
    Begriffe
    Namen
    Fußnoten
    Bildnachweis
    Impressum

Secreta de aquis Saliniaribus
Es ist gut, wenn dieses Text- und Bildmaterial unter den Interessierten weitere Verbreitung findet. Bereits Fritz Bicher fasste alle die Ihm bekannten Gutachten der letzten Jahrzehnte insb. im Skript von 1928 als Materialsammlung zusammen, da ein geheimniskrämiger Vorgänger, der Bezirksgeologe Dr. G. Müller als er verstarb alle seine Erkenntnisse mit in den Sarg nahm. Soetwas sollte sich nicht wiederholen. Wenngleich diese Geheimniskrämerei im Salinebtrieb eine lange Tradition hat: die Secreta de aquis Saliniaribus in Luneburg.
Der Startpunkt dieser Untersuchung ist mein (Eltern-) Haus, meine heutigen Gärten in der Gartenanlage Am Schildstein sowie Erinnerungsorte im Westen Lüneburgs.


Meine Eltern kamen 1964 nach Lüneburg und zogen in ein Haus gegenüber der Gartenkolonie „Am Schildstein“. In den folgenden Jahren Kindheit trieb ich mich oft in der Gartenanlage herum, erkundete die Schlucht, die Allee, den Schildstein und Kolksee, den Eiskeller und den alten Ofen am Kalkberg und sammelte dort auch Marienglas-Kristalle aus Nischen und Spalten der Steilwände. Der Schulweg zur Schule Im Grimm führte mich vorbei an den Nissenhütten am Grasweg und dem letzten Bauernhof Lüneburgs mit Kühen im Grimm. Der Weg in die Stadt war sandig und führte vorbei an dem kleinen grünen Pumphäuschen der Saline und den dampfenden Schornsteinen der Siedepfannenhalle. Ein guter Grund nach 50 Jahren einigen offenen Fragen nachzugehen.