Alle Beiträge von Tilman Küntzel

Hannover

Konzerte und Installationen
MADHYANA – KOMPOSITION FÜR ORGEL UND STIMME
24. Mai 1997
Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis, Hannover
Mit Barbara Bux, Benita Joswig, Anja Kreysing, Tilman Küntzel, Rachel Seifert, Michael Vorfeld.
Ein Projekt von Barbara Bux und Benita Joswig.
Katalog

Mount Abu* (Ind)

Gruppenausstellung „Golden Seed“ in Assoziation mit Construction in Process – Lodz (Pl)
THANK YOU FOR YOUR SMILE
1. – 8. März 1997
Mount Abu, West Rajasthan
Ania Adamczyk, Amy Barków, Meg Belichick+Tomek Matuszak, Małgorzata Borek, Sławomir Brzoska, Mimmo Catania, Tomasz Dąbrowski, Jarg Geismar, Sylwia Jendrzejczak,  Tilman Küntzel, Markus Mussinghoff, Anna+Ingrid Petrie, Małgorzata Sidor, Mariusz Soltysik, Suzy Sureck, Arkadiusz Sylwestrowicz.
Kuratiert von Suzy Sureck
Katalog

Counting Music

Material: UV-Bewegungsmelder, Display, Computer, Telephonleitungen, Marmorsockel

Das Durchschreiten einer Landwehranlage wird registriert und als Zählerimpuls zum Rathaus gesendet. Dort werden die Impulse gesammelt und am Ende des Tages durch das Glockenspiel des Rathausturmes hörbar gemacht.
Im Mittelalter umringte alte Wallanlagen den Stadtkern der ehemals Hansestadt zu Lüneburg  in einem Radius von ca. 4 km. Ein jeder, der diesen Ring durchschritt, wurde registriert. Die Registrierungen wurden im Rathaus gesammelt, gesichtet und augewertet. Mit meiner Installation wird dieser Prozeß wiederbelebt.
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An ausgewählten Schnittstellen, bzw. Durchgängen der Wallanlagen sind elektronische Zähler installiert. Die Zählerimpulse werden zu einer „Zähler-Display-Skulptur“ am Rathausmarkt übermittelt und in dieser durch Flüssigkeitsdisplays sichtbar gemacht. In jedem Display wird die Addierung der ankommenden Signale laufend angezeigt. Unter den Display-Fenstern ist je ein Messingschild angebracht, auf denen die Positionen der Zähler eingraviert sind. Die Zähler sollen bei Inbetriebnahme von 000.000 an starten und bis 999.999 durchzählen.
Die übermittelten Impulse steuern die Mechanik des Porzellanglockenspiels des Rathausturms an und gestalten Melodien. Diese Musik verkündet die Bewegungen an den Schnittstellen der Wallanlagen und weist auf deren Existenz hin. Jeder Durchgangspunkt soll einer Glocke (oder einer Glockengruppe) zugeordnet werden. Um so mehr Durchgänge mit Zählern versehen sind, um so polyphoner wird das Klangereignis, da mehr verschiedenartige Zählerimpulse mehr verschiedenartige Glocken ansteuern.
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Die elektronischen Zähler sind an Schnittstellen installiert, die mit Informationstafeln über die Wallanlagen ausgestattet sind und sich in Naherholungsgebieten befinden. Sie sind nicht an befahrenen Straßen oder Eisenbahnlinien angebracht, die die Wallanlagen durchkreuzen. Somit beschränkt sich die Zählung explizit auf Besucher der Wallanlagen, Fußgänger, Radfahrer und Bedienstete der Forstwirtschaft.
Es geht nicht um die Authentizität einer „vergleichenden Zählung“ ein- und austretender Menschen oder Fahrzeuge – es ist keine Zählung im Sinne statistischer Erhebungen beabsichtigt, die Installation hat vielmehr symbolischen Charakter.
Das Glockenspiel des Rathauses wird durch eine Walze betrieben. Die Walze ist mit Stiften versehen, die, je nach gewünschter Melodie, umgesteckt werden können. Zusätzlich gibt es eine Tastatur, mit der das Glockenspiel direkt bespielt werden kann. Ein automatisches Betreiben des Glockenspiels ist nicht möglich.
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Passing through a land-bulwark is registered and sent to the townhall as a counter-impulse. There the impulses will be collected and made audible through the chimes of the townhall-tower at the end of the day. In the Middle Ages old ramparts surrounded the centre of the former Hanse-town of Lüneburg in a radius of about four kilometers. Everyone that passed through this ring was registered. The registrations were collected, sorted and evaluated in the townhall. In my installation this process is reanimated. At selected intersections, respectively passages through the ramparts electronical counters are installed. The counter-impulses are transmitted to a counter-display-sculpture at the townhall market and made visible by liquid displays. To each display a brass plate is attached, having engraved the positions of the counters. The counters shall start at 000.000 when being put into operation and count to 999.999. The transmited impulses control the mechanics of the porcelain chimes of the townhall-tower and create melodies. This music announces the movements on the intersections of the ramparts and points to their existence. Each point of passage shall be assigned to a bell (or a group of bells). The more passages are equipped with counters, the more polyhponic the sound-incidence will be, because more different counter-impulses control more different bells.
The installation has a symbolical character. The electronical counters are installed at intersections that are equipped with information-tables about the ramparts and are located in nearby recreation areas. They are not installed at much frequented roads or railway lines that cross the ramparts. Therefore the counting is explicitely limited to visitors of the ramparts, predestraims, cyclists and forest-officers. It is not about the authentity of a comparing count of entering or leaving people or vehicles- it is not intended to make a counting in the sense of a statistical inquiry. The chimes of the townhall are operated by a cylinder. This cylinder has pins that can be shifted, depending on the melody that is wanted. Besides there is a keyboard the chimes can be played directly with. Automatical operation of the chimes is not possible.