Komposition für Klavier, Flöte, Geige, Bratsche und Tonband. Die am Anfang des Stücks als „Ouvertüre” erklingende Klavierpassage stellt das gesamte komponierte Material dar. Danach wird dieses collagiert. Kontrastierende Klangbilder bilden den Durchlauf zu einer wiederum in der Dynamik kontrastierenden Bandeinspielung von Frank Zappa (auf: „We’r only in it for the money”) und erinnert damit an Edgar Vereses frühe Kompositionen. Anschließend die völlige Auflösung: verschiedene Fragmente aus dem Material sind aus der Partitur geschnitten und in ein Feld geklebt. Die Interpreten können selbst in einem festgelegtem Zeitraum wählen, welches Fragment sie wann spielen.
Klavier: Jasko Akaki
Flöte: Eiko Jamada
Bratsche: Sabine Schierwater
Geige: Kerstin Müller
Alle Beiträge von Tilman Küntzel

Komplementär verschobenes Familienquintett
Komposition für Papier, Cello, Flötenkopf, Rasseln, Ratsche, Percussion und Stimme. Aufgeführt zur weihnachtlichen Hausmusik im Elternhaus am 24. Dez. 1983
Vater: Cello und Stimme
Mutter: Rassel, Stimme
Schwester: Flöte, Flötenkopf, Klanghölzer, Stimme, Klatschen
Bruder: Zeitung reißen und knüllen, Sack Nüsse, Stimme, Klatschen
Icke: Percussion (Töpfe, Eimer, Bleche), Stimme

Audio Branding for Nothingness
Material:
Plexiglas (250 x 80cm), aluminium contruction, LED running lights, electronic circuits, audio player, speeker.
Die Nachrichten
Klangcollage / synchron recordings

Fallen Chandelier
presented at: Pomezia Light Festival Pomezia (county Rom, It.) 2018, Kronach leutet Kronach 2018, International Light Art Award (ILAA) Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna 2017, The Ghost in the Mashine Villa du parc des Tanneurs, Rennes (F) + Musée d’art et d’histoire Saint-Brieuc (F) 2016, SoundSeeing V Städtische Galerie Ahlen 2013, Die Blaue Nacht Nürnberg 2013, Parliament Rennes (Fr) 2011, Le Bon Accueil Rennes (F) 2010, Klangraum Flensburg Museumsberg Flensburg 2007, Kunst im Georgengarten Dessau 2006, Festival Electric Renaissance Halle a.d. Saale 2005, Singuhr – Hörgalerie in Parochial Berlin 2004, Rencontres Internationales Paris/Berlin Podewil, Berlin 2003, Rohkunstbau 2003 Wasserschloss Gross Leuthen/Spreewald 2003.
The audiovisual installation Fallen Chandelier is based on a sonification of a controlling system causing the flickering of forty light bulbs within a fallen chandelier. Twenty interconnected starters, similar those commonly found in fluorescent tubes, generate an irregular light rhythm. This occurs by means of bimetallic strips which are heated up in a tube and thus come in contact with one another in rapid sequence. This process is audible. Each starter generates its own rhythm, which has a different sound depending on the brand, make-up, and degree of wear of the starters. „I first listen to a lot of starters before I use them for an installation in the sense of composing.“
Ein Kronleuchter liegt, wie von der Decke gefallen, im Raum. Das Licht der 50 flackernden Glühbirnen des Lüsters bricht sich in den Glaskristallen, so dass spektralfarbene, tanzende Lichtbewegungen den Raum ertasten. Die Lichtbewegungen generieren sich selbstständig durch Fehlschaltungen, indem ein Starter aus Leuchtstoffröhren in den Stromkreislauf jeweils zweier Glühbirnen montiert wird. Im Innern des Starters befinden sich ein mit Gas gefülltes Röhrchen und zwei Kontakte. Bei Stromzufuhr erhitzt sich das Gas, die Kontakte berühren sich und leiten den Strom zur Glühlampe. Das Gas kühlt ab, der Lichtkreislauf wird unterbrochen und generiert sich erneut, unentwegt und schnell und produziert so das Flackern der Glühbirnen. Die Schaltgeräusche der Kontakte begleiten diesen Prozess: 25 Starter erzeugen 25 individuelle Rhythmen, die durch Lautsprecher im Raum verteilt werden. Es geht um Rhythmus, um das Zusammenspiel von Klang und Raum. Licht und Ton nimmt der Betrachter als unterschiedliche Ebenen wahr, deren Zusammenhang sich ihm nicht zwangsläufig erschließt und so eine ästhetische Spannung erzeugt. Der Kronleuchter selbst behält in dieser technisch bedingten Inszenierung seine poetische Geste: Er scheint, wie in einer Filmsequenz, seine eigene Geschichte zu erzählen.

Composition by Cloud Movements
Wandrahmen mit Rückprojektion
140 x 102,5 cm, Projektion: 99 x 69 cm
Material: Alu, Plexiglas, Glas, Beamer
Number Nine
Kompositionsauftrag des Südwestfunks für einen Audioguide der Donaueschinger Musiktage 2007. Curator: Stefan Fricke.
Sprecher: Chiyoko Szlavnics (Englisch) und Holger Güthersberger (Mundart)
Sounds: Michal Dudek

Neophonie
Material: Leuchtstoffröhren, elektronische Schaltung, Mikrophone, Lautsprecher
European Media Art Festival écart Galerie Osnabrück 2010, Klangkunst-Festival_tiefKlang Villa Plumpe Berlin 2009, Internationale Ferienkurse für Neue Musik
Darmstadt 2004, Singuhr – Hörgalerie in Parochial Berlin 2004, Earwitness at CCNDA (Center for Contemporary non-objective art) Brüssel (B) 2004, Kryptonale 9 Festival für raumbezogene Künste im Wasserspeicher Berlin 2003, 2. Erlanger Hörkunstfestival Hörkunst e.V., Universität Erlangen-Nürnberg Institut für Theater- und Medienwissenschaft Erlangen 2003, Muzeum Wagrowiecki Wagrowiecki (Pl.) 2001 Städtische Galerie im Buntentor Bremen 2001.
Die Räume der Stadtgalerie im Buntentor Bremen, die mir für die Realisierung einer Arbeit zur Verfügung standen, dienten einst der Aufbewahrung von Eis, um damit das in der ehemaligen Brauerei gebraute Bier zu kühlen. Die Wände sind extrem dick, und nur wenig Licht strahlt durch die dicken Fensterlöcher in den Raum. An der Decke wurden daher Schienen mit Leuchtstoffröhren installiert, um die Kunst adäquat auszuleuchten. Wird diese Deckenbeleuchtung angeschaltet, flackert es in unregelmäßigen Rhythmen eine Weile, bis die einzelnen Röhren mit einem „Ping“ signalisieren, daß der Leuchtstoff in den Röhren maximale Ladung erreicht hat und hell strahlt.
Dieser Vorgang animierte mich zu der Arbeit NEOPHONE RAUMINSZENIERUNG. Durch eine Elektroinstallationsfirma ließ ich Relais installieren, die die Deckenbeleuchtung in vier Gruppen unabhängig voneinander kontrollierten. Demnach sollte ein Stromkreislauf alle 2 Minuten für ca. 6 Sekunden angeschaltet werden – so lange, bis alle Stäbe stabil leuchten – um sich dann wieder auszuschalten. Zur Hörbarmachung dieser visuellen Rhythmen und des „Pings“ habe ich Mikrophonkapseln an die Röhren angebracht und sechs Lautsprecher je Leiste in Röhren von den Lichtschienen herabhängen lassen.
Als Pendant dazu habe ich drei Gruppen von insgesamt 13 Leuchtstoffröhren auf dem Boden angeordnet. Hier sind die Röhren so präpariert, daß es nie wirklich zu einem stabilen Leuchten kommt. Der Starter versucht ununterbrochen, das Gas in der Röhre zu entzünden. Durch Zeitschalter wird jede Röhre separat eingeschaltet (ca. alle drei Minuten eine Minute lang Startversuche). Der Starter, der maßgeblich für die Geräuschbildung verantwortlich ist, befindet sich in einem Glas, in dem sich auch eine Mikrophonkapsel und ein kleiner 1-Watt-Verstärker befinden. Durch ein Kabel im Deckel ist ein Druckkammerlautsprecher mit diesem verbunden, der die Zündgeräusche sowie das charakteristische „Ping“ hörbar macht. Durch Positionierung des Lautsprechers in unmittelbarer Nähe des Glases kann ein Rückkopplungsvorgang (zwischen Mikrophonkapsel und Lautsprecher) ausgelöst werden. Je nach eingestellter Lautstärke variiert der Abstand. Durch eine Position kurz vor einer Rückkopplung kann dem Klang Volumen und Nachhall verliehen werden. T.K.

Talking Hat – Licht mit Hut
Live processing polyrhythms and ping-sounds
Material: Acht Leuchtstoffröhren mit Starter-Fehlfunktion. 8 Mikrophone, Vorverstärker, Verstärker und Druckkammer-Lautsprecher, Sockel und Hut (Bauhelm Frankreich)

Der Vogelbaum – Wenn ich ein Vöglein wär‘
Maße: 75 x 200 cm, 2011
Material: 3-Kanal Komposition, chip-audio-player, Druckkammerlautsprecher, Strasssteine, Holz, Edelstahl, Blei
Wenn ich ein Vöglein wär, und ich zwei Flügeln hät, flug ich zu dir,
wann es aber nicht kan seyn, so bleib ich hier. (…)
(aus Werders „Volkslieder“1756)