Sonic Eye
4.01 min. 2010
Wenn das Sonic Eye den Betrachter anschaut stellt sich rasch eine gewisse hypnotische Wirkung ein. Das Schwarze der Iris beginnt skurile Formen zu entwickeln, die jedoch nur in der individuellen Wahrnehmung des Betrachters existieren. Vielleicht trägt dazu bei, dass etwas passiert, was durch unser Sinnfindungsprozess nicht eindeutig aufgeklärt werden kann: ein Paradoxon. Die Iris eines menschlichen Auges reagiert auf akustische Signale. Das kommt in der Natur sonst nicht vor. Vielmehr sehen wir Vorgänge, die durch das akustische Umfeld beschrieben werden und uns so das Geschehen im Gefüge von Mensch und Umwelt erklärbar werden lässt. Die Signale werden in einem Umrechnungsprozess im Gehirn zur Realität. Bei „Sonic Eye“ ist dieser Weg verkürzt und das Auge reagiert mechanisch auf direktem Weg. Das Auge ist nicht mehr nur Zulieferer von Informationen und das akustische beschreibt nicht mehr das Gesehene. Das Auge stellt vielmehr eine eigenen Kapazität dar und vermittelt die Macht des Sehens als Bedrohung.