Sonic Windsocks

Soundscape throughout wind intensity - in Tradition der Sphärenmusik der Äolsharfe, nur mit Eierschneider.

Sound Symposium IX
Signal Hill
St. John’s, Newfoundland, Canada July 1998

 

DIE KLINGENDEN WINDSÄCKE
Signal Hill, St. John`s, Neufundland, Kanada, Juli 1998
1995 hörte ich von der Tänzerin Suzanne Miller aus Montreal (Kanada) von einem Klangkunst Festival in St. John`s, einem kleinen aber nicht unbedeutenden Ort auf der Halbinsel Avalon Neufundlands. St. John´s ist die Hauptstadt Neufundlands und zentriert daher auch die kulturellen Schätze dieser Felsenregion im atlantischen Ozean, so auch das „Sound Symposium“, das im Jahre 2000 zum 10. Mal stattfinden wird. Da ich mir eine stürmische Felsenküste vorstellte, die St. John`s umgeben mag, bewarb ich mich zur Teilnahme an dem Festival mit einer Außeninstallation: „Die klingenden Windsäcke“. Damit wollte ich die Windstärken, an denen es dort nicht mangeln dürfte, in akustische Ereignisse übertragen. Da es möglichst einfach zu realisieren sein sollte, verwendete ich Eierschneider, die im Windkanal der Windsäcke die Rolle von Windharfen einnehmen sollten. Die Vibration der feinen Saiten sollte mit einem Kontaktmikrophon abgenommen und über eine Verstärkeranlage hörbar gemacht werden. Der Festivalleitung gefiel diese Idee und schlug mir dafür den denkbar geeignetsten Ort vor: „Signal Hill“, hoch über der natürlichen, wie durchs Gestein geschnittenen Hafeneinfahrt, von wo schon im Mittelalter mit Fahnen Signale über gesichtete Schiffe abgegeben wurde. Verschiedene Fahnen bezeichnet verschiedene Güter, die von den Schiffen mitgeführt wurden. Dadurch konnten unten im Ort, bei Einlaufen der Schiffe, rechtzeitig alle nötigen Vorbereitungen getroffen werden.
Vielleicht war auch Guiglielmo Marconi dieses Namens wegen auf diesen Ort aufmerksam geworden. Wahrscheinlicher jedoch ist, daß sich der junge Physiker diesen Punkt auf der Landkarte markiert hatte, da es der östlichste Kanadas ist. Sein ehrgeiziges Ziel war es nämlich, Funksignale von England über den Ozean zu schicken. Als erstem Menschen gelang ihm dies dann auch im Dezember 1901.
Signal Hill ist auch der Ort, an dem der vermeintliche Entdecker, der Seefahrer John Carbot, mit dem „Tarbot Tower“ geehrt wird. Dieser deklarierte im Jahre 1497, am Tage des Heiligen St. John, im Auftrage der britischen Krone im Hafen von St. John`s Kanada als britische Kolonie.

„I wanted to transfer the intensity of wind – that should not lack there – into acoustic incidents with it. As it should be as easy to realize as possible, I used egg-slicers that should ‘take the role’ of a ‘wind harp’ in the wind canal of the windsocks. The vibration of the fine strings should be caught with a contact microphone and made audible through an amplifier. The festival suggested the most suitable place for it: „Signal Hill“. Signal Hill owes its name to the towering position high above the natural harbour entrance that seems to be cut through the rocks; even in the Middle Ages flags gave signal when ships had been sighted.

Different flags marked different goods that had been carried by the ships. Through this, all necessary preparations for the ships entering the harbour could be made in good time. Maybe this name was the reason that the place caught Guiseppe Marconi’s attention. But it is morelikely that the young physicist marked this point on the map because it is the easternmost point of Canada. His ambitious aim was to send radio signals from England across the ocean. He was the first person to manage this in December 1901.

Signal Hill is also the place that honours the supposed discoverer of Canada1 – the seafarer John Carbot – with the „Carbot Tower“. In the year …. he declared Canada a British colony on behalf of the British Crown in St. John’s harbour.“

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