Die Perfektheit und das Fehler

Up to the Stars - terrestrische Invasion

Videoarbeit 2011 mit Störeffekten des DVB-T Fernsehempfangs über die Reportage Fliegerkosmonauten von Miriam Kiss.

G.A.S-station. Tankstelle für Kunst und Impuls.
Berlin 2013

Das Streben nach Perfektion ist im Allgemeinen mit positiven Wertungen besetzt. Aber was ist Perfektheit? Ist es das Erreichen von vollkommener Deckungsgleichheit einer geistigen Idealvorstellung und der tatsächlichen Ausführung? In der mathematischen Disziplin ist Perfektheit – z.B. die Forderung nach Übereinstimmung einer Menge und ihrer Ableitung – erfüllbar. Aber gibt es Perfektheit auch in einem andern Sinne? Und welche Idealvorstellungen verbergen sich hinter dem einen oder anderen Perfektionismus? Hat der Drang nach Perfektion und das damit verbundene Vermeiden von Fehlern auch kritisch zu hinterfragende Auswirkungen auf Gesellschaft und Psyche?
Unentwegt ist der Geist auf der Suche nach Fehlern: in Texten, vorgetragenen Wörtern, Bildern, Handlungen etc. Der Fehler zieht Aufmerksamkeit auf sich und sogleich in seinen Bann, sodass der fehlerhafte Ausdruck sich vor den eigentlichen Sinn und Inhalt schieben kann. Andererseits kann eine winzige Störung, ein unscheinbarer kleiner Fehler den Werdegang eines ganzen Systems bestimmen oder es zu Fall bringen. Aber steckt auch erhellendes oder kreatives Potenzial im Fehler?

externer LinkPDF (Sabine | Kunst und Kultur zwischen Kalter Krieg und Finanzkrise, 44 kB)