Alle Beiträge von wp_admin

Die interaktive Taschenlampe

Kunsthaus Hamburg Hamburg 1988, AVE-Festival Arnheim (NL) 1991, Real/Hype
Design Galeria Wroclaw (Pl) 1996, ZeppelinSound Art Festival Barcelona 2001.

Instead of illuminating visible things in the room, with this torch the acoustic sphere can be captured and directly played back. The sound information is digitalized and saved on a chip. It is at any time retrievable by renewed pushing of a small black button – and by pressing the small red button the information can be replaced by a new seventeen seconds sound ‘incident’.
Operation: One has to take the torch into a hand and press down the small red button. Now, accompanied by the flashing of a light-emitting diode, sounds can be recorded for seventeen seconds. After the diode has gone out, one presses the black button and can listen to the recording. This action can be repeated as often as one likes.  1988

SoundSeeing V

Material: Acryl, LEDs (white, blue, red, green), randomly light changing control board, sound generators, piezoelectric elements
Size: 23 cm x 200 cm

Klangkunstreihe – Klänge zum Angucken in der Stadtgalerie Ahlen
Stadtgalerie Ahlen, Königstraße 7, 59227 Ahlen
Dauer der Ausstellung: 23.02.2014 – 30.03.2014
donnerstags bis samstags: 15 – 18 Uhr
sonn- und feiertags: 11 – 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.

Lecture

Vortragsreihe des VAMH – Verband für Aktuelle Musik Hamburg – zu verschiedenen Positionen aktueller Musik.

Für Auge und Ohr
Tilman Küntzel stellt eigene Hörstücke und Videoarbeiten vor und kommentiert diese.
Seit seinem Studium der Freien Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Claus Böhmler und Ernst Mitzka widmet Tilman Küntzel sich Fragen der Wahrnehmung und der Erzeugung von Signalquellen wie Ereignisformen. Auf die ortsspezifische Einrichtung seiner multimedial in Erscheinung tretenden Installationen legt er dabei besonderen Wert – ganz ohne Lärm und ohne jeglichen Provokationsgestus.  Küntzels grenzüberschreitendes und hedonistisch-experimentelles Betätigungsfeld im Zwischenbereich von Wissenschaft und Kunst reicht von graphischen Arbeiten zu multimedialen Objekten und Raumanimationen an spezifischen Orten, sowie Hörstücken und Videoarbeiten die international auf Festivals gespielt werden.

Donnerstag, 10.10.13 19.00 Uhr
Fabrik der Künste – Kreuzbrook 10/12 – Hamburg

Der vollständige Vortrag als Video (link: video) und abgedruckt im Katalog zur Ausstellung und forum „Positionen.“ 2013 (link: pdf)

Die Perfektheit und das Fehler

Videoarbeit 2011 mit Störeffekten des DVB-T Fernsehempfangs über die Reportage Fliegerkosmonauten von Miriam Kiss.

G.A.S-station. Tankstelle für Kunst und Impuls.
Berlin 2013

Das Streben nach Perfektion ist im Allgemeinen mit positiven Wertungen besetzt. Aber was ist Perfektheit? Ist es das Erreichen von vollkommener Deckungsgleichheit einer geistigen Idealvorstellung und der tatsächlichen Ausführung? In der mathematischen Disziplin ist Perfektheit – z.B. die Forderung nach Übereinstimmung einer Menge und ihrer Ableitung – erfüllbar. Aber gibt es Perfektheit auch in einem andern Sinne? Und welche Idealvorstellungen verbergen sich hinter dem einen oder anderen Perfektionismus? Hat der Drang nach Perfektion und das damit verbundene Vermeiden von Fehlern auch kritisch zu hinterfragende Auswirkungen auf Gesellschaft und Psyche?
Unentwegt ist der Geist auf der Suche nach Fehlern: in Texten, vorgetragenen Wörtern, Bildern, Handlungen etc. Der Fehler zieht Aufmerksamkeit auf sich und sogleich in seinen Bann, sodass der fehlerhafte Ausdruck sich vor den eigentlichen Sinn und Inhalt schieben kann. Andererseits kann eine winzige Störung, ein unscheinbarer kleiner Fehler den Werdegang eines ganzen Systems bestimmen oder es zu Fall bringen. Aber steckt auch erhellendes oder kreatives Potenzial im Fehler?

Blindfolded

Magdeburger Dom – Paradiespforte
Magdeburg 2009

Mit BLINDFOLDED (mit verbundenen Augen) nimmt Tilman Küntzel Stellung zu der Figurengruppe „Ecclesia und Synagoge“ und den „fünf törichten und fünf klugen Jungfrauen“, für dessen Einweihung diese Klanginstallation vom Magdeburger Musikverein e.V. in Auftrag gegebene wurde.
Die auf ein Jesusgleichnis (Matthäus 25, 1-13) zurückgehende Darstellung des hohen Mittelalters (1250) findet sich häufig an Westportalen gotischer Kathedralen. Sie wird vielerorts mit den Statuen „Ecclesia“ und „Synagoge“ dargestellt. So auch am Magdeburger Dom. Als personifizierte Darstellung der christlichen Kirche steht „Ecclesia“ der „Synagoga“ als mittelalterliche Allegorie des Judentums gegenüber. Die bildnerischen Darstellungen stehen ganz im Sinne der Substitutionstheologie des frühen Mittelalters. So erscheint Ecclesia als schöne, stolze Frauenfigur. Meist trägt sie eine Krone, hält ein Kreuz als Zeichen für das Christentum und einen Kelch als Zeichen für den neuen Bund. „Synagoga“ dagegen wird meist mit herunterfallender Krone, als Symbol der damals proklamierten Überwindung des Judentums durch das Christentum, sowie mit einer Binde über den Augen dargestellt; dies soll andeuten, dass die Synagoga, also das symbolisierte Judentum, Christus als den „wahren Messias“ nicht erkennt.

Mit der audiovisuellen Installation stellt sich Tilman Küntzel hinter die zeitgemäße Deutung des Dompredigers am Magdeburger Dom, Giselher Quast. Im übertragenden Sinne wird Ecclesia ebenfalls eine Augenbinde angelegt. Denn die Religionen als Philosophie begriffen ist doch gerade die stete Frage und das Suchen nach der eigenen Blindheit.